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Flurbeleuchtung richtig gemacht: Licht planen und Lampen auswählen
Der erste Eindruck ist entscheidend! Das gilt auch fürs eigene Zuhause: Der Eingangsbereich draußen und der Flur drinnen bestimmen mit, wie willkommen sich Menschen in einem Haus fühlen. Das gilt sowohl für Gäste als auch für diejenigen, die dort täglich ein- und ausgehen.
Ein stimmiges Lichtkonzept trägt viel dazu bei, aus einem reinen Durchgangsflur eine kleine Oase der Gemütlichkeit zu schaffen. Neben gängigen Tipps gibt es auch individuelle Vorlieben, die bei der Lichtgestaltung mit einfließen sollten. Im folgenden Beitrag gehen wir genauer darauf ein.
Inhaltsverzeichnis
- Lichtkonzept für Durchgangsräume
- Bewegungssensoren ja/nein?
- Decken-, Wand- oder Bodenleuchten?
- Schlusswort
Lichtkonzept für Durchgangsräume
In Fluren mangelt es oft an Tageslicht, denn Fenster sind eine Seltenheit. Deshalb sind sie vor allem auf künstliche Lichtquellen angewiesen. Bei der Beleuchtung geht es aber nicht nur ganz sachlich darum, dass man sich zurechtfindet und nicht etwa über Schuhe stolpert. Es ist auch eine ganz individuelle Sache.
Nimmt man das alles zusammen, sind einige der wichtigsten Fragen:
- Fühle ich mich willkommen, wenn ich durch die Haustür hineinkomme?
- Kann ich alles, was im Flur aufbewahrt wird, ganz einfach erkennen?
- Gibt es dunkle Ecken oder Stellen, die ungemütlich und abweisend wirken?
Lichtkonzepte helfen dabei, dunkle Ecken zu vermeiden. Warm-weiße, ausreichend helle Leuchtmittel verstärken beispielsweise ein herzliches, warmes Wohnambiente. Das gilt auch und vor allem in dem Raum, in dem meist nur die Jacken aufgehängt werden, bevor es in den nächsten Raum weitergeht. Lichtkonzepte unterstützen außerdem dabei, sowohl das angestrebte Ambiente als auch die individuelle Raumnutzung miteinander zu verknüpfen. Licht wird zum verbindenden Element.
Wie das funktioniert, schauen wir uns jetzt genauer an!
Bewegungssensoren ja/nein?
Je nach individueller Nutzung und baulichen Besonderheiten kann es sinnvoll sein, entweder auf Bewegungssensoren oder auf klassische Lichtschalter zu setzen.
Bewegungssensoren: Bieten sich dort an, wo häufig der Flur gekreuzt wird, wenn Kinder im Haushalt sind und sonst häufig vergessen wird, die Flurbeleuchtung auszuschalten. Auch wer den Flur regelmäßig schwer beladen durchquert, freut sich über die Annehmlichkeit einer automatischen Beleuchtung.
Klassische Lichtschalter: Wenn der Flur seltener genutzt wird, wenn Menschen vergleichsweise wenig daheim sind oder wenn Kinder und ältere Familienangehörige aufs Ein- und Ausschalten achtgeben können – dann sind klassische Lichtschalter völlig ausreichend.
Decken-, Wand- oder Bodenleuchten?
Um Flure ausreichend zu beleuchten, sind meistens mehrere Lichtquellen nötig. Zusätzlich ist eine Kombination aus hellem Grund- und stimmungsvollem Akzentlicht an Decke und Wand sinnvoll.
Üblicherweise werden deshalb Deckenleuchten für die grundlegende Helligkeit genutzt.
Deckenleuchten für den Flur auswählen
Einbauleuchten bieten sich für schmale, lange Flure an, vor allem bei abgehängten Decken oder wenn eine grundlegende Sanierung geplant ist. Einmal installiert, sind die Spots lange nutzbar und von nahezu zeitlosem Design. Wir haben einen umfangreichen Ratgeber rund um Einbaustrahler für Sie.
Pendelleuchten wiederum erhellen Flure mit sehr hohen Decken und offene, an den Flur angrenzende Treppen. Längere Ausleger bieten die Chance, zentrale Stromanschlüsse optimal zu nutzen, indem sich die Ausleger auch in vom Anschluss entferntere Flurbereiche erstrecken. Alternativ erhellen Leuchten auf einem Schienensystem lange Flure mit einem zentralen Stromanschluss.
Deutlich dezenter sind klassische, flache Deckenleuchten, zumindest auf den ersten Blick. Aber hier gibt es eine erstaunlich große Vielfalt an Lampenschirmen, Abdeckungen und Gestaltungsmöglichkeiten.
Wandleuchten für den Flur auswählen
Ist für das Grundlicht durch eine gute Deckenbeleuchtung gesorgt? Dann ist die Wandbeleuchtung vor allem eines: Akzentlicht.
Up-/Downlights an der Wand können zusätzliche Lichtinseln schaffen, die vor allem lange, schmale Flure gut vertragen können. Sie reduzieren dunklere Ecken, setzen kleine Kommoden, Schränke und den Flur als solchen geschickt in Szene.
Ist an der Decke kein Stromanschluss vorhanden oder soll das Grundlicht generell besser über Wandleuchten erfolgen? Dann sind vor allem diese Punkte wichtig:
- blendfreie Leuchten wählen, insbesondere bei Montage auf Augenhöhe
- ausreichende Anzahl an Leuchten montieren, um die gesamte Flurfläche ausreichend zu erhellen
Dezenter, aber nicht weniger wirkungsvoll sind klassische Wandleuchten mit Lampenschirmen, die das Licht optimal indirekt verteilen.
Wichtig: Im Bereich einzelner Treppenstufen sollte der Faktor Blendfreiheit unbedingt beachtet werden, vor allem wenn die Wandleuchten auf Kopfhöhe angebracht sind.
Weniger dezent als vielmehr ein echtes Raumhighlight sind moderne LED-Leuchten, die Kunst und Beleuchtung in einem bieten. Leuchtmittel und Leuchtkörper sind eins und verschönern in Form von geometrischen oder organischen Formen den Flur.
Befinden sich im Flur einzelne Stufen, Rampen oder ist der Übergang zur nächsten Etage relativ nahtlos? Dann sind Spots auf Höhe der Treppenstufe ein Detail, das oft vergessen wird. Dabei sind diese Beleuchtungselemente, einzeln zuschaltbar, kleine Wunder in der Nacht. Statt das gesamte Flurlicht anzuschalten, werden nur die kritischen Barrieren beleuchtet. Sind die Spots zusätzlich dimmbar, fungieren sie zudem als Akzent- oder Stimmungslicht.
Ein, zwei oder mehr Leuchten?
Wie viele Leuchten angemessen sind, hängt von der Größe des Flurs ab. Als Faustregel sollte mit 100 bis 150 Lumen pro Quadratmeter geplant werden. Bei Sanierungen lässt sich mit einer mobilen Lampe in einer passenden Leuchtstärke experimentieren: Den dunklen Flur mit der Stehlampe erhellen und prüfen, ob der Lichtschein einer einzelnen Leuchte ausreicht – oder sich doch mehrere Leuchten an verschiedenen Positionen anbieten würden.
Tipp für Freunde der Symmetrie: Sind relevante Plätze wie Schuhschrank, Kleiderhaken oder Schlüsselbord nicht zentral, sondern in Nischen untergebracht? Dann kann die Anzahl der Leuchten paarweise erhöht werden, um sowohl die Nischen ausreichend zu beleuchten als auch eine harmonische Lichtgestaltung zu erzeugen. Leuchten sind dann beispielsweise jeweils an den langen oder kurzen Seiten des Flurs entlang angebracht, ziehen sich diagonal durch den Raum oder ergänzen sich durch Haupt- und Satellitenleuchten.
Unterschätztes Stilmittel: Tischleuchten
Ein letztes Stilmittel wird bei der Lichtgestaltung in Fluren oft vergessen: der Einsatz von Tischleuchten!
Sie ergänzen das wohnliche Ambiente und zieren Kommoden, Sideboards oder schmale Regale im Flur, sofern Steckdosen dafür vorhanden sind. Gleichzeitig sind sie variabel einsetzbar – und können je nach Bedarf auch versetzt werden. Wer mag, tauscht die Tischlampen zwischen Wohn-, Essbereich und Flur einfach immer mal wieder gegeneinander aus und schafft so frischen Wind im Haus.
Mit Blick auf stimmungsvolle Lichtkonzepte schaffen Tischleuchten ein explizit stimmungsvolles, weiches Licht. Sie sind blendfrei, teilweise auch dimmbar – und schaffen kleine Lichtinseln in Flurbereichen, die sonst vielleicht eher im Dunkeln liegen würden. So kann der Fokus des Besuchers sehr geschickt auf einzelne Möbelstücke oder darüber angebrachte Bilder gelenkt werden.
Schlusswort
Beim Entwurf eines stimmigen Lichtkonzepts für Wohnräume wird der Flur noch viel zu oft vernachlässigt. Dabei gibt es gute Gründe, diesem ersten Raum, den Besucher und Familienmitglieder betreten, nicht nur funktional auszustatten. Das Gefühl, daheim zu sein startet schließlich in dem Moment, indem Sie die Schwelle übertreten. Stimmungsvolles, angemessenes Licht im Flur kann diese Stimmung maßgeblich beeinflussen.
In aller Kürze
- mind. 100 bis 150 Lumen pro Quadratmeter Flurfläche einplanen
- warm-weiße Lichtfarben mit 2.700 bis 3.000 Kelvin für freundliches Ambiente
- Treppenstufen/einzelne Trittstufen zusätzlich beleuchten
- blendfreie Leuchten bevorzugen
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