Physiologie einer Lampe: Alle Bestandteile erklärt

Physiologie einer Lampe: Alle Bestandteile erklärt

Waren Lampen früher vor allem zweckmäßig, leisten sie heute viel mehr. Sie können unterschiedlichste Lichtwirkungen entfalten und viele Modelle sind auch ausgeschaltet ein wesentlicher Teil der Inneneinrichtung. Die Auswahl ist entsprechend enorm.

Eine Möglichkeit, um in diesem großen und vielfältigen Angebot die perfekten Leuchten fürs eigene Zuhause finden: sich mit den einzelnen Bestandteilen einer Lampe zu beschäftigen. Denn die sind an sich technisch nicht besonders kompliziert, geben den unterschiedlichen Lampenarten und Modellfamilien aber ihren jeweils ganz eigenen Charakter.

Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es dort gibt, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag auf.

Lampenschirm

Fotocollage zeigt drei Lampen mit sehr unterschiedlichen Lampenschirmen: aus mattiertem Glas, aus Bast sowie Metall
V.l.n.r.: Globo Tischleuchte Snowflake, Graypants Pendelleuchte Disc20, Nordlux DFTP Pendelleuchte Artist 40 (Fotos: Hersteller)

Der Lampenschirm lenkt den Lichtschein und ist entscheidend dafür, wie die eingeschaltete Lampe wirkt und wie sie den Eindruck des Raums beeinflusst. Ein breit gestreutes Licht etwa hat einen ganz anderen Effekt als ein konzentrierter Spot. Und indirektes Licht wiederum unterscheidet sich grundlegend von einer Lampe, die direkt abstrahlt.

Teilweise findet sich hier ein Diffusor: Weiße und mattierte Elemente schirmen dann die Lichtquelle ab, der Lichtschein ist in der Folge diffus und weich. Eine silberne Beschichtung schafft dagegen – zusammen mit der richtigen Gestaltung – pointierte Lichteffekte.

So manche moderne Leuchte kommt aber auch ohne Lampenschirm aus. Durch geschicktes Leuchtmitteldesign und moderne LED-Lichtelemente entfällt dieses klassische Element dann bisweilen ganz.

In einem eigenen Artikel können Sie noch genauer nachlesen, wie vielfältig die Welt der Lampenschirme inzwischen ist. Wir stellen Ihnen dort Farben, Formen und Materialien vor. Außerdem sehen Sie in dem Beitrag viele konkrete Beispiele.

Leuchtmittel

Fotocollage zeigt zwei sehr unterschiedliche Pendelleuchten, die auf integrierte LEDs setzen, um neue Formen zu ermöglichen – die eine verspielt, die andere schlicht
LEDs machen interessante Formen möglich – von extravagant bis minimalistisch. (Fotos: Hersteller)

Leuchtmittel waren früher vor allem die „Glühbirnen“ und in manchen Anwendungsgebieten auch Leuchtstoffröhren. Inzwischen basieren sie oftmals auf LED-Elementen.

Die Technologie hat hier in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und LED-Produkte kommen nun sowohl in klassischen Formen als auch vollkommen neuen Varianten daher, die früher gar nicht möglich gewesen wären. So können Sie heutzutage aus verschiedensten LED-Birnen oder Retrofit-Leuchtmitteln wählen.

Der Aufbau entspricht bei manchen Modellen noch immer der altbewährten Glühbirne, wodurch sie sich in bereits vorhandenen Lampen einsetzen lassen. Damit das klappt, braucht es neben der richtigen Größe und Form auch den passenden Sockel. Meistens finden sich hier Schraubsockel der Größen E14 und E27.

Der Glaskolben hat ebenfalls in vielen Fällen eine vertraute Form – von rund bis länglich, von klein bis groß. Statt eines glühenden Leuchtfadens finden sich dann aber die energiesparenden und langlebigen LED-Elemente im Innern.

Manchmal sind Leuchtenkörper und Leuchtmittel aber auch ein und dasselbe. Dann wird die Lampe zum kunstvollen Lichtelement – ganz ohne sichtbare Fassung, Schirm, Reflektor und Co. Die LEDs sind in diesem Fall ein Bestandteil der Lampe selbst und nicht nur Mittel zum Zweck, sondern ein weiteres Gestaltungselement. Dadurch werden faszinierende Formen und Lichteffekte möglich. Ein Nachteil: Die LEDs lassen sich in diesen Fällen meist nicht mehr austauschen. Da sie allerdings für viele tausend Betriebsstunden geeignet sind, ist das in der Praxis kein echter Nachteil.

Lampenfassung

Foto zeigt eine Glühbirne mit E27-Sockel
Klassische Glühlampe mit dem bekannten E27-Schraubsockel. (Bild von minka2507 auf Pixabay)

Die Lampenfassung ist das Gegenstück zum oben schon erwähnten Leuchtensockel. Am verbreitesten sind hier weiterhin die genannten Sockelformen E14 und E27. Sie gehen noch auf den Erfinder Thomas Edison zurück.

Seltenere Lampenfassungen sind: Stecker für Halogen-/LED-Leuchtmittel in Spots oder bei Leuchtstoffröhren-Halterungen. Diese Fassungstypen starten mit G, R oder T.

In einem eigenen Artikel erklären wir noch genauer, welches Leuchtmittel in welche Fassung passt.

Lampenständer oder Aufhängung

Foto zeigt zwei Ansichten einer kreisförmigen Pendelleuchte mit eingebautem LED-Ring
Die Pendelleuchte „Glance“ von Oligo hat eine unsichtbare Höhenverstellung. (Fotos: Hersteller)

Kurz oder lang, ausziehbar, grazil geformt oder massiv gestaltet: Lampenständer gibt es viele. Sie erfüllen dabei mehrere Funktionen:

  • Fassung fixieren
  • Kabel/Stromzuleitung verstecken
  • Lichthöhe/Lichtstrahlung regulieren

Richtig praktische Lampenständer enthalten ergänzende Ablagen oder zusätzliche, flexibel schwenkbare Leseleuchten.

Pendelleuchten brauchen keinen Lampenständer – aber wohl eine Form der Aufhängung: per Haken, Ösen oder Schienen. Die Pendel werden dann entweder einzeln oder in der Gesamtheit fixiert. Moderne Leuchten lassen das stromzuführende Kabel oft sichtbar – als Teil der Leuchte. Teilweise wird es auch in der Aufhängung verborgen.

Lampenfuß oder Befestigungen

3 moderne Tischleuchten in Schwarz, Silber und Weiß, eine goldene Tischleuchte im Vintage-Skandi-Look auf einem Tisch, eine kupferfarbene Tischleuchte im Flamingo-Design mit schwarzem Textilschirm
Was darf's denn sein? Sachlich? Klassisch? Verspielt? (Fotos: Hersteller)

Schöne Lampen leben auf großem Fuß – zumindest manchmal. Der Lampenfuß garantiert einen festen Stand. Er wird aus Metall, Holz, Stein oder modernen Kunststoffen gefertigt. Damit die Tisch- oder Bodenoberfläche nicht zerkratzt wird, ist die Unterseite mit Filz präpariert.

Für Wand- und Hängelampen gibt es natürlich keinen „Fuß“, wohl aber eine Wandbefestigung. Aufhängung und Wandbefestigung verschmelzen hier – damit die Leuchte fest und sicher fixiert ist.

Kabel, Stecker, Stromzuführung

Abbildung zeigt Stromstecker in der Schweiz im Vergleich zum Schuko-Stecker und dem Euro-Stecker aus Deutschland.
Links der Schweizer Stecker mit drei Kontaktstiften. In der Mitte der runde Stecker vom Typ E+F, der in der Schweiz nicht ohne Adapter nutzbar ist. Rechts der „Eurostecker“, der auch in der Schweiz in die Steckdose passt.

Ohne dieses Teil geht niemandem ein Licht auf: Der stromzuführende Part darf nicht vergessen werden. Geregelt wird das auf zwei Arten:

  • direkt über einen Anschluss an das häusliche Stromnetz (häufig: Decken-, Pendel- und Wandleuchten)
  • oder über Kabel und Stecker für Steckdosen (Stand-, Tisch- und portable Leuchten).

Typische Lampenkabel: innen die stromführenden Kabel, außen eine Ummantelung aus PVC. Es gibt aber auch noch andere wie verseilte Zug-Pendelleitungen mit oder ohne integriertes Stahlseil für Pendelleuchten oder textilumflochtene Flachleitungen.

Lesetipp: Wir haben einen Ratgeber dazu, welche Stecker auch in der Schweiz problemlos funktionieren.

Fazit

Alle diese Elemente in Kombination machen am Ende die Lampe aus: Wo sie zum Einsatz kommen kann, wie sie ausgeschaltet wirkt und natürlich wie sie ihr Licht abstrahlt.

Darüber hinaus gibt es Lampen in etlichen Stilen und gefertigt aus den unterschiedlichsten Materialien.

Aufgrund dieser Vielfalt finden sich heute Modelle für jeden Geschmack und Einrichtungszweck.