Lampensockel erklärt: Welches Leuchtmittel passt in welche Fassung?

Lampensockel erklärt: Welches Leuchtmittel passt in welche Fassung?

Glühlampen („Glühbirnen“) und Leuchtstofflampen lassen sich relativ leicht austauschen. Man muss eventuell die Lampe selbst öffnen, aber ansonsten braucht es normalerweise kein Werkzeug. Das ist kein Zufall: Die Lebensdauer dieser Leuchtmittel ist klar begrenzt. Da wollten es die Erfinder den Verbrauchern von Anfang an möglichst einfach machen.

Damit das klappt, gibt es am Leuchtmittel selbst einen Sockel und an der Lampe eine (hoffentlich) passende Fassung. Drehgewinde oder Steckverbindungen sind hier als Lösung üblich. Manchmal also schraubt man die Leuchte hinein, manchmal drückt man sie in die Fassung, manchmal gibt es beides zugleich.

Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Optionen. Folgend stellen wir Ihnen die Varianten vor, die Ihnen am häufigsten begegnen. Eine gute Nachricht: Um den Übergang zu energiesparenden Varianten wie Kompaktleuchtstofflampen oder LEDs zu vereinfachen, haben die Hersteller in der Regel die bereits bekannten Sockelformen übernommen. Sie werden also für Ihre vorhandenen Lampen moderne und effiziente Leuchtmittel finden.

Schraubsockel („Edisonsockel“)

Sicherlich am bekanntesten ist der Schraubsockel, den man nach seinem berühmten Erfinder auch Edisonsockel nennt. Für verschiedene Anwendungen gibt es hier diverse Größen: Die Spanne reicht von etwa 5 mm Sockel-Durchmesser („E5“-Sockel), die im Modellbau vorkommen, bis hin zu 40 mm („E40“-Sockel), die man beispielsweise in Straßenlaternen finden kann. In haushaltsüblichen Lampen werden Sie vor allem auf E14 und E27 treffen. 

Das Modell E14 wird bisweilen auch „Mignon-Fassung“ genannt. Dieses Format kommt vor allem dort zum Einsatz, wo Platz gespart werden soll (oder muss). Dazu gehören Kronleuchter, Lampen in Geräten wie Kühlschrank oder Mikrowelle und besonders flache und kompakte Leuchten. Auch wenn es um dekorative Leuchtmittel in Kerzen- oder Tropfenform geht, werden Sie häufig auf den E14-Sockel treffen.

Das Modell E27 wiederum ist die „Standardfassung“. Sie findet man sowohl im Innenraum als auch bei der Außenbeleuchtung. Es besteht aus Duroplast für Leuchtmittel bis 60 Watt und aus Keramik für bis zu 200 Watt. In Zeiten der extrem sparsamen LEDs mit ihren niedrigen Wattzahlen spielt diese Unterscheidung heute aber keine praktische Rolle mehr: Sie können sogar eine höhere Helligkeit als klassische Glühlampen erreichen und benötigen trotzdem keine spezielle Fassung.

Foto zeigt eine Glühbirne mit E27-Sockel
Klassische Glühlampe mit dem bekannten E27-Schraubsockel. (Bild von minka2507 auf Pixabay)

Stiftsockel

Der Stiftsockel wurde von Georg Westinghouse Ende des 19. Jahrhunderts als Alternative zum patentierten Edisonsockel entwickelt. Diese Leuchtmittel haben in ihrem Sockel zwei Stifte und werden damit in die Fassung gesteckt. Kontaktfedern sorgen für einen sicheren Halt. Es gibt auch Varianten mit einem „Bajonett-Sockel“: Dort wird erst gesteckt und dann gedreht. 

Solche Sockel finden Sie heutzutage vor allem bei Halogenlampen und ähnlichen Leuchtmitteln.

Folgend möchten wir einige der wesentlichen Ausführungen vorstellen. Der Buchstabe G steht dabei für Glas, woraus die Sockel ursprünglich hergestellt wurden. Ein Zusatzbuchstabe U bezeichnet eine besondere Bauform: Querrillen sorgen hier dafür, dass das Leuchtmittel besonders sicher in der Fassung sitzt. Eine Zahl gibt zu guter Letzt den Abstand zwischen den Stiften in Millimeter an.

Die Variante GU10 werden Sie vor allem in Deckenleuchten vorfinden. Es ist ein Beispiel für den oben genannten Bajonett-Sockel: Der sorgt einerseits für einen besonders sicheren Halt und andererseits bleibt der Kontakt hier auch bei höheren Temperaturen stets erhalten. Besonders verbreitet sind diese Fassungen bei Hochvolt-Halogenanlagen, die Sie aufgrund einer EU-Vorschrift aber seit September 2018 nicht mehr im Handel finden. Stattdessen können Sie nun auf deutlich sparsamere LED-Leuchtmittel als Ersatz zurückgreifen. 

Die Variante G9 findet sich in Wand-, Decken-, Tisch- und Pendelleuchten. Sie ist einfach zu erkennen: Statt der beiden Pins finden sich hier zwei U-förmige Schlaufen. Wie die GU10-Modelle finden auch sie sich ursprünglich in Hochvolt-Halogenanlagen und auch hier gibt es passende Alternativmodelle mit LED-Technik. Achten Sie allerdings auf die Abmessungen des neuen, stromsparenden Leuchtmittels: Während der Sockel passt, sind besonders kompakte Leuchten eventuell zu eng.

Die Variante GU5.3 wird Ihnen zum Beispiel bei Seilsystemen mit Halogenspots begegnen. Die bringen einen Transformator mit, der die Spannung auf 12 Volt absenkt. Die Leuchtmittel werden hier einfach eingesteckt. Achten Sie in diesem Fall beim Kauf nicht nur auf den Sockel, sondern auch auf den Reflektor. Dort sind zwei Typen mit den Bezeichnungen MR51/MR16 sowie MR35/MR11 üblich. Die Zahlen sind unterschiedlich, weil sie im einen Fall in Achtelzoll angegeben sind, im anderen in Millimetern. MR51 und MR16 sowie MR35 und MR11 meinen aber dasselbe Maß.

Die Variante GU4 ist unter anderem in Dunstabzugshauben sowie in Tisch- und Schreibtischleuchten zu finden. Hier besteht Verwechslungsgefahr mit der Variante G4, die wir gleich noch vorstellen. Der GU4-Sockel kommt mit Querrillen in U-Form, durch die das Leuchtmittel noch sicherer in der Fassung sitzt. Außerdem sind die Kontaktstifte hier etwas dicker.

Der G4-Sockel hat zwar denselben Abstand zwischen den Pins wie die GU4-Version. Es fehlen aber die schon erwähnten Querrillen und die Stifte sind dünner. Schauen Sie hier also genau hin! Achten Sie beim Kauf von G4- und GU4-Leuchtmitteln außerdem auf deren Maße: Die LED-Versionen können hier größer ausfallen als die vorher verwendeten Halogen-Modelle.

Weitere Formen

Den Sockel mit der Bezeichnung R7s finden Sie bei Halogenstäben und entsprechend passenden LED-Varianten. Häufig eingesetzt werden sie in Deckenflutern oder auch in Strahlern für den Außenbereich. 

Und zu guter Letzt haben wir den Bajonettsockel B15d, nach seinem Erfinder auch Swan-Sockel genannt. Das Leuchtmittel wird hier ähnlich wie im Fall GU10 oben eingesteckt und dann gedreht. Dadurch bekommt es einen besonders sicheren Halt. Für die allgemeine Beleuchtung sind sie hierzulande eher ein Nischenprodukt. Man findet sie stattdessen an Fahrzeugen und Maschinen.